Good Bye, Mubarak!

Mittwoch, 21. September 2011

20.15 – 21.25 Arte
Dokumentarfilm, Frankreich 2011, Regie: Katia Jarjoura

Demonstration der ägyptischen Muslimbruderschaft.  Bild: ARTE F / © GR Digital 2 User

Rund 30 Jahre regierte der 83-jährige Staatspräsident Hosni Mubarak Ägypten. 30 Jahre lang kam es systematisch zu Menschenrechtsverletzungen und Korruption. Welche genauen Umstände haben zum Sturz Mubaraks geführt? Der Dokumentarfilm, der bereits im November und Dezember 2010 gedreht wurde, befragt Vertreter der Muslimbrüder, Oppositionelle, Gewerkschafter und junge Blogger zur politischen Situation in Ägypten.

Über 30 Jahre lang spielte die ägyptische Regierung unter Präsident Hosni Mubarak ein gefährliches Doppelspiel mit den Religionsanhängern. Auf der einen Seite beschwor sie das Schreckgespenst des Islamismus herauf, um ihren autoritären Einfluss auf die Gesellschaft aufrecht zu erhalten. Andererseits ermöglichte sie der Muslimbruderschaft, der stärksten oppositionellen Kraft im Land, die Mängel der staatlichen Fürsorge aufzufangen und dadurch beim Volk an Boden zu gewinnen. Demokraten und Fortschrittskräfte waren zerstritten, wobei die einen den Boykott der Institutionen vertraten, die anderen dagegen für eine grundsätzliche Mitwirkung plädierten.

Die zwischen Verzweiflung und Auflehnung schwankende Zivilgesellschaft machte schließlich ihrer Wut Luft: Die Jugend Kairos, die Handwerker von El-Mahalla und sogar die Kopten in Alexandria hatten genug von einem korrupten Regime, dessen Anführer sich in einem Filz von Politik und Wirtschaft an der Macht hielten.

Der im November und Dezember 2010 gedrehte Film macht diese Verzweiflung der Menschen deutlich. Schon damals war klar, dass das Pulverfass Ägypten irgendwann hochgehen musste – nur wann? Vertreter der Muslimbrüder, Mohamed ElBaradei, der ehemals inhaftierte Oppositionelle Ayman Nour, Gewerkschafter und junge Blogger aus Kairo erklären, welche Gründe zur Revolte des Volkes geführt haben.

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