Die Bildungssituation vieler geflüchteter Kinder ist gegenwärtig äußerst besorgniserregend, da weltweit nahezu die Hälfte von ihnen keinen Zugang zu Schulen hat. Eine aktuelle Studie des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR Education Report 2024) zeigt, dass mehr als sieben Millionen Kinder betroffen sind. Anlässlich des Weltkindertags weist die UNO-Flüchtlingshilfe auf dieses ernsthafte Problem hin.
Peter Ruhenstroth-Bauer, der Nationale Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe, hebt hervor, dass den Kindern die Möglichkeit auf ein besseres Leben entzogen werde. Bildung sei entscheidend für Perspektiven, Selbstbestimmung und verbesserte Jobchancen, die es ihnen ermöglichen, ihren eigenen Lebensunterhalt und den ihrer Familien zu sichern. Er betont die Notwendigkeit, sich für diese Chancen einzusetzen.
Die UNHCR-Studie, die Daten aus 65 Aufnahmeländern analysiert hat, identifiziert fehlende finanzielle Mittel und Bildungskapazitäten, unzureichende Integration und mangelnde Sprachkenntnisse als Hauptgründe für die Benachteiligung geflüchteter Kinder. Im akademischen Jahr 2022/2023 besuchten etwa 65 Prozent der Flüchtlingskinder und -jugendlichen die Grundschule, während 42 Prozent eine weiterführende Schule besuchten. Nur sieben Prozent der Flüchtlinge haben Zugang zur Hochschulbildung.
Besonders alarmierend ist die Bildungssituation im Sudan, einem Land, das von Bürgerkrieg betroffen ist. Seit dem Beginn der Krise am 15. April 2023 haben über zehn Millionen Menschen fliehen müssen, darunter mehr als zwei Millionen in die Nachbarländer. Aktuell haben Millionen junger Menschen keinen Zugang zu Bildung. Nach Angaben der UN haben mehr als 90 Prozent der 19 Millionen sudanesischen Kinder im schulpflichtigen Alter keinen Zugang zu formeller Bildung. Viele Schulen wurden in Notunterkünfte für Vertriebene umgewandelt. Der UNHCR und seine Partner arbeiten eng mit den örtlichen Behörden zusammen, um Hilfe zu koordinieren, Trinkwasser, Nahrungsmittel und medizinische Versorgung bereitzustellen und eine grundlegende Bildungsstruktur aufrechtzuerhalten.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von UNO-Flüchtlingshilfe e.V./ Veröffentlicht am 19.09.2024