Zuspitzende humanitäre Katastrophe im Kongo

By Nima

Die internationale Hilfsorganisation Help – Hilfe zur Selbsthilfe warnt vor einer sich zunehmend verschärfenden humanitären Krise in der Demokratischen Republik Kongo. Nachdem die schweren Kämpfe in und um Goma stattgefunden haben, verlagern sich die Auseinandersetzungen nun verstärkt auf die Region Süd Kivu und den strategisch wichtigen Flughafen Kavumu. In Goma haben die intensiven Gefechte die Flüchtlingslager Rusayo 1, 2 und 3 völlig zerstört, wodurch etwa 60 Prozent der dort lebenden Menschen vertrieben wurden. Vor den Kämpfen beherbergten diese Lager Hunderttausende von Menschen. Trotz der fortgesetzten Plünderungen und Ausschreitungen setzt Help gemeinsam mit der lokalen Organisation UGEAFI ihre lebenswichtige Nothilfe fort, versorgt zwölf Kliniken mit Chlor zur Trinkwasserdesinfektion und verteilt Trinkwasser sowie Zeltplanen als Schutz.

Laut Christoph van Edig, Programm-Manager bei Help, beschreibt die Situation in Goma einen Zustand völliger Verwüstung. Kein Ort sei sicher, und die Straßen seien mit Leichnamen übersät. Es mangele an Nahrung, sauberem Wasser und medizinischer Versorgung. Berichte von Mord, Entführungen und Vergewaltigungen würden zunehmend gemeldet. Hilfslager seien geplündert worden, der Flughafen sei geschlossen, und die medizinischen Einrichtungen seien mit Tausenden von Verletzten überlastet, die dringend Hilfe benötigten. Viele der vertriebenen Menschen hätten Zuflucht in Schulen und Krankenhäusern gesucht, während zehntausende von ihnen ohne Schutz in ihre Heimatorte zurückgeschickt wurden, wobei ihr Schicksal ungewiss bleibe.

Die internationalen Hilfsorganisationen und ihre lokalen Partner arbeiten intensiv daran, die betroffenen Menschen in Goma mit dringend benötigten Hilfsgütern zu versorgen, doch die Ressourcen seien weiterhin sehr begrenzt. Wie van Edig berichtet, können die laufenden Hilfsmaßnahmen derzeit etwa 50.000 Menschen unterstützen. Hinzu komme, dass der Ausfall der Hilfsgelder von US Aid zusätzlichen Druck auf die Bevölkerung ausübe. Angesichts der dramatischen Lage in Goma sei Help dringend auf Spenden angewiesen, um die Hilfe fortzusetzen und auszubauen. Es werde ein Ende der Gewalt gefordert, damit der Zugang für humanitäre Helfer sichergestellt werde und die Menschen in der Region langfristig von der Notlage befreit werden könnten.

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Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Help – Hilfe zur Selbsthilfe e.V./ Veröffentlicht am 10.02.2025