Cholera-Ausbruch im Sudan mit katastrophalen Folgen

By Nima

Der Cholera-Ausbruch, der mittlerweile auch den sudanesischen Bundesstaat Weißer Nil erreicht hat, betrifft rund 2.200 Menschen, darunter auch Kinder. Die Gesundheitseinrichtungen in der Hauptstadt Kosti und der umliegenden Region sind völlig überlastet, sodass Patienten gezwungen sind, auf mitgebrachten Betten oder sogar auf dem Boden vor den Krankenhäusern zu schlafen, so berichtet Save the Children.

Mohamed Abdiladif, der Länderdirektor von Save the Children im Sudan, erklärte, dass Kinder im Sudan in einem konstanten Teufelskreis aus Gewalt, Krankheit und Hunger leben, was dramatische Auswirkungen auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden hat. Er appellierte an die Konfliktparteien, sofort mit den rücksichtslosen Angriffen auf lebenswichtige zivile Infrastruktur, wie etwa Dämme, aufzuhören, um die Sicherheit von Familien und Kindern zu gewährleisten.

Laut dem sudanesischen Gesundheitsministerium wurden zwischen dem 20. und 26. Februar mehr als 2.243 Cholera-Fälle in Kosti registriert, was mehr als 300 Fälle pro Tag bedeutet. Mindestens 70 Menschen starben in diesem Zeitraum an der Krankheit, wobei besonders Kinder betroffen sind.

Der Ausbruch wurde durch einen Drohnenangriff auf das Um Dabakir Elektrizitätswerk ausgelöst, wodurch die Trinkwasserversorgung in Kosti unterbrochen wurde. Dies zwang die Menschen, kontaminiertes Wasser zu trinken. Die intensiven Kämpfe im Bundesstaat Weißer Nil haben außerdem massive Schäden an der zivilen Infrastruktur verursacht. Offiziellen Angaben zufolge wurden in der vergangenen Woche bei einem Angriff 433 Zivilisten getötet.

Save the Children hatte bereits zuvor in den Bundesstaaten Nil-Fluss, Rotes Meer und Gedarif auf die Cholera-Ausbrüche reagiert und konnte den gefährlichen Ausbruch der Krankheit in Nil-Fluss erfolgreich eindämmen. Leider sind nun Hunderte von Kindern im Weißer Nil-Bundesstaat ebenfalls gefährdet, so Abdiladif.

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Seit dem Ausbruch der Cholera im August des letzten Jahres wurden mehr als 53.735 Fälle und über 1.430 Todesfälle im Sudan verzeichnet. Die anhaltende Gewalt, Überschwemmungen und die Verschmutzung von Wasserquellen haben die Ausbreitung der Krankheit begünstigt. Darüber hinaus sind mittlerweile fast 80 Prozent der Krankenhäuser im Sudan außer Betrieb, und in den verbleibenden funktionierenden Einrichtungen mangelt es an grundlegenden medizinischen Ressourcen.

Save the Children arbeitet eng mit dem sudanesischen Gesundheitsministerium zusammen, um die Wasserversorgung, sanitäre Einrichtungen und Hygienemaßnahmen sicherzustellen. Als Reaktion auf den jüngsten Ausbruch verstärkt die Organisation ihre Hilfe im Weißer Nil-Bundesstaat und fordert zusätzliche Mittel, um die Versorgung mit intravenösen Flüssigkeiten zu gewährleisten und die Kapazität der Isolationsstationen zu erhöhen. Darüber hinaus stellt Save the Children Chlortabletten und Treibstoff für Wasserpumpen bereit, um sauberes Wasser in die betroffenen Gemeinden zu bringen.

Save the Children ist seit 1983 im Sudan aktiv und leistet landesweite Unterstützung in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Bildung, Kinderschutz und Existenzsicherung. Die Organisation hilft auch sudanesischen Geflüchteten in den benachbarten Ländern.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Save the Children Deutschland e.V./ Veröffentlicht am 28.02.2025