Ärzte der Welt haben gemeinsam mit 136 weiteren Verbänden, Gewerkschaften und Organisationen zu einem besseren Zugang zur Gesundheitsversorgung für alle Menschen in Deutschland aufgerufen und sich gegen die Ausgrenzung von Migrant*innen und sozial benachteiligten Gruppen ausgesprochen. Zu den Unterzeichnern des Appells „Gesundheit unteilbar – Gemeinsam gegen Ausgrenzung und für ein gerechtes Gesundheitssystem“ gehören unter anderem die Sozialverbände VdK und SoVD, der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Verbraucherzentrale Bundesverband, die Bundesvereinigung Lebenshilfe sowie die Wohlfahrtsverbände Diakonie, AWO und der Paritätische Gesamtverband.
Die Organisationen äußern ihre Besorgnis über populistische und menschenverachtende Aussagen, die mittlerweile auch von Teilen der politischen Mitte verbreitet werden. Sie kritisieren, dass diese Äußerungen die bestehende Unzufriedenheit vieler Menschen mit dem Gesundheitssystem ausnutzten, um gegen Migrant*innen, Geflüchtete und andere marginalisierte Gruppen zu hetzen. Anstatt die strukturellen Probleme im Gesundheitssystem zu lösen, würden solche Aussagen dazu führen, dass verschiedene gesellschaftliche Gruppen gegeneinander ausgespielt werden.
Der Appell warnt zudem davor, dass eine Politik, die Migration verhindern, Grenzen schließen und Sozialleistungen für bereits benachteiligte Gruppen kürzen möchte, nicht zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung beitrage. Vielmehr würde sie diese für weite Teile der Bevölkerung verschlechtern. Sollte die rechtsextreme Bewegung weiterhin an Stärke gewinnen, könnte es dazu kommen, dass dringend benötigte medizinische Fachkräfte und Pflegepersonal mit Migrationshintergrund oder aus dem Ausland Deutschland verlassen oder das Land künftig meiden.
Neben der Aufforderung zur Solidarität und für eine bedarfsgerechte, diskriminierungsfreie Gesundheitsversorgung formulieren die Organisationen auch konkrete Forderungen. Dazu gehört die Einführung eines einheitlichen, sozial gerechten und nachhaltig finanzierten Krankenversicherungssystems.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Ärzte der Welt e.V./ Veröffentlicht am 18.02.2025