US-Mittelkürzungen; Held muss Nothilfeprojekt einstellen

By Nima

Trotz der drohenden Eskalation des Bürgerkriegs im Südsudan, der Tatsache, dass 80 Prozent der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen sind und die Vereinten Nationen vor einem „humanitären Albtraum“ warnen, werden weiterhin Nothilfeprojekte im Land eingestellt. Auch Projekte der Hilfsorganisation Help – Hilfe zur Selbsthilfe sind davon betroffen. Der Auslöser hierfür sind die drastischen Mittelkürzungen der US-Entwicklungsbehörde USAID.

Help-Programm-Manager Henning Kronenberger erläuterte, dass 7,7 Millionen Menschen im Südsudan von Ernährungsunsicherheit betroffen seien. Das betroffene Projekt in den Distrikten Yirol East und Awerial habe bisher die Diagnose und therapeutische Behandlung von unterernährten Kindern sichergestellt. Bis zum geplanten Projektende Ende des Jahres hätten etwa 70.000 Kinder unterstützt werden sollen. Doch durch die plötzlichen Mittelkürzungen von USAID müsse die Hilfe nun ohne Ersatz eingestellt werden. Dies stelle eine Katastrophe sowohl für die betroffenen Kinder als auch für die Mitarbeitenden vor Ort dar, so Kronenberger weiter. Ohne finanzielle Mittel könne die Unterstützung nicht fortgesetzt werden.

Die Kürzungen kommen in einer ohnehin angespannten Lage für den Südsudan: Nachdem der Bürgerkrieg 2018 endete, droht der Konflikt nun erneut zu eskalieren. Seit März sind rund 130.000 Menschen aufgrund von Kämpfen auf der Flucht. Die humanitäre Situation war bereits vor den jüngsten Ereignissen dramatisch. Auch die Auswirkungen des Kriegs im benachbarten Sudan verschärfen die Lage weiter, da derzeit mehr als eine Million Geflüchtete im Südsudan sind. Darüber hinaus erlebt das Land die schwerste Cholera-Epidemie seit 20 Jahren.

Help ist seit 2011 im Südsudan tätig und setzt sich für eine Verbesserung der Nahrungsmittel- und Trinkwasserversorgung ein. Aktuell betreibt die Organisation noch zwei andere Projekte, die von den Kürzungen nicht betroffen sind. Kronenberger warnte, dass die Menschen im Südsudan dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen seien und ein erneutes Aufflammen des Konflikts die Situation noch dramatischer machen würde. Er appellierte an internationale Geber und die Zivilgesellschaft, die Menschen im Südsudan nicht aus den Augen zu verlieren.

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Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Help – Hilfe zur Selbsthilfe e.V./ Veröffentlicht am 29.04.2025