Im Wald der Spinnenaffen

Montag, 05. September 2011

15.15 – 16.00 NDR
Regie: Robert Anzeneder, Gerhild Anzeneder

Schwarze Klammeraffen leben hoch in den Bäumen und sind nur selten zu sehen. Die friedlichen Tiere haben keine Feinde - außer dem Menschen. Teils als Nahrung, teils zum Verkauf als Haustiere werden sie noch immer gejagt. Bild: NDR/R. Anzeneder

Spinnenaffen heißen die Schwarzen Klammeraffen auch – ihrer langliedrigen Arme und Beine wegen. Sicher, grazil und erstaunlich schnell hangeln sie sich durch die Baumkronen, was der Film in eindrucksvollen Zeitlupenaufnahmen veranschaulicht.

Im Noel Kempff Mercado Nationalpark finden die Affen noch einen ungestörten Lebensraum. Hier geht Tropischer Regenwald in einen Trockenwald über. Lagunen, Flüsse, Savannen und Tafelberge bilden eine reich strukturierte Landschaft, die nicht nur den Schwarzen Klammeraffen eine Heimat bietet.

Zu den merkwürdigsten Vögeln der Region zählen die Hoatzins. Mit ihrem typischen Schnauben, der schwerfälligen Sitz- und Flughaltung und einem Federbüschel auf dem Kopf sind sie auffällige Erscheinungen. Schon als Nestlinge sind sie recht mutig: Droht Gefahr und die Eltern verlassen das Nest, springen die Jungen über die Nestkante zwei bis drei Meter tief ins Wasser. Sie tauchen und schwimmen davon und kommen erst in sicherer Entfernung wieder aus dem Wasser. Die Eltern locken sie später ins Nest zurück. Um dorthin zu gelangen, müssen sie klettern. Eigens zu diesem Zweck haben sie eine Klaue an den Flügeln.

Robert Anzeneder stellt den noch nahezu unberührten Nationalpark und seine vielfältigen Bewohner – Riesenotter, Pamapashirsch, Schwarzkaiman und viele andere – vor. Er dokumentiert auch das Leben in den Chimanessiedlungen. Früher haben die Chimanes, die Ureinwohner der Region, die Affen gejagt, teils zum Verzehr, teils zum Verkauf als Haustier. Heute sind die Tiere geschützt, doch Händler zahlen gute Preise für gefangene Tiere. Die Hauptrolle im Wald der Spinnenaffen spielen die Schwarzen Klammeraffen – wahre Trapezkünstler ohne Netz und doppelten Boden.

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