Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat die KfW einen Vertrag mit dem indonesischen Finanzministerium abgeschlossen, der ein Reformprogramm zur Verringerung des Plastikmülls im Meer beinhaltet. Hierbei handelt es sich um ein Darlehen in Höhe von 400 Millionen Euro.
In Indonesien gelangen jährlich schätzungsweise 620.000 Tonnen Plastikmüll in die Ozeane. Ziel des Projekts ist es, diese Menge gemäß einem indonesischen Aktionsplan bis 2025 um 70 Prozent zu senken. Das Vorhaben unterstützt wesentliche Strukturreformen im Land, um die Rahmenbedingungen für den Abfallsektor zu verbessern, insbesondere durch optimierte Entsorgungssysteme für Kunststoffabfälle. Darüber hinaus sollen Anreize für die Abfallentsorgung geschaffen werden, etwa durch ein verbessertes Gebührenmodell oder durch nachhaltigen Betrieb von Wertstoffannahmestellen.
Christiane Laibach, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe, betont, dass die Unterstützung der indonesischen Regierung einen bedeutenden Beitrag zum Schutz der Ozeane leiste. Der größte Archipelstaat der Welt sende ein starkes Signal an andere Länder in Ost- und Südostasien, indem er über verschiedene Geber, einschließlich der Clean Oceans Initiative, mehr als eine Milliarde Euro für den Meeresschutz mobilisiere. Die Plastikverschmutzung schade den Meeresökosystemen, gefährde Küstentourismus und Fischerei und führe Mikroplastik in die Nahrungskette ein. Die Meere seien von entscheidender Bedeutung für das Klima und die Artenvielfalt und würden zwei Milliarden Menschen Nahrung bieten.
Ein zentraler Bestandteil des Reformprogramms ist der Aufbau eines Kreislaufwirtschaftssystems, in dem Materialien und Produkte möglichst lange wiederverwendet, repariert, aufbereitet und recycelt werden. Hersteller sollen ihre Kunststoffproduktion reduzieren, und die Verwendung von Einwegplastikprodukten soll eingeschränkt werden.
Die zuständigen Kommunen erhalten Unterstützung zur Verbesserung ihres Abfallmanagements. Neu ist, dass die Kommunen ihre Müllgebühren selbst behalten und für ein besseres Abfallmanagement verwenden können. Besonders dünn besiedelte und ressourcenschwache Gemeinden in Küstenregionen profitieren von zusätzlichen Unterstützungsmaßnahmen bei der Umsetzung.
Indonesien beabsichtigt, den Privatsektor in die Müllvermeidungsstrategien einzubeziehen und perspektivisch auch an der Finanzierung des Systems zu beteiligen. Dieser Ansatz soll Anreize für Hersteller schaffen, verstärkt zu recyceln und umweltfreundliche Verpackungsmaterialien zu verwenden oder einzusparen.
Das Projekt, das die KfW in enger Zusammenarbeit mit der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) und der Agence Française de Développement (AFD) umsetzt, ist Teil der 2018 von der KfW, der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der AFD gegründeten Clean Oceans Initiative.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von KfW/ Veröffentlicht am 31.07.2024