Totale Zerstörung des SOS Kinderdorfes Rafah in Gaza

By Nima

Das SOS-Kinderdorf Rafah in Gaza wurde vollständig zerstört. Nach der Verkündung der Waffenruhe habe die Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer die Gelegenheit genutzt, die Situation vor Ort zu begutachten. Reem Alreqeb, die kommissarische Leiterin der Organisation in Rafah, berichtete, dass die einstigen Wohnhäuser völlig dem Erdboden gleichgemacht wurden und das Dorf von Grund auf neu aufgebaut werden müsse. Sie erklärte weiter, dass es wahrscheinlich noch lange dauern werde, bis die in Gaza verbliebenen Kinder und Mitarbeiter in dauerhaften Unterkünften leben können.

Das SOS-Kinderdorf Rafah war im Mai 2024 evakuiert worden, als die Situation für die dort lebenden Kinder zunehmend gefährlich wurde. Trotz des Status als humanitäres Zentrum war das Kinderdorf zeitweise nur noch 200 Meter von Bombeneinschlägen entfernt. Alreqeb hatte sich damals entschieden, 33 Kinder und Mitarbeiter während des Krieges in die Stadt Khan Younis zu verlegen. Rückblickend äußerte sie, dass das Dorf ohne diese Evakuierung vermutlich eine Katastrophe erlebt hätte und dass einmal mehr unschuldige Kinder die schlimmsten Folgen des Krieges tragen müssen.

Alreqeb hofft nun, dass die Waffenruhe bestehen bleibt und sich daraus ein nachhaltiger Frieden entwickelt. Sie betonte jedoch, dass auch dann die Kinder in Gaza weiterhin dringend Unterstützung benötigen werden, da es an allem mangele – von Nahrungsmitteln und Unterkünften über medizinische Versorgung bis hin zu psychologischer Hilfe. Sie fügte hinzu, dass die gesamte Infrastruktur – von Straßen und Wasser- sowie Stromversorgung über Krankenhäuser und Schulen – im Krieg zerstört wurde, sodass der Wiederaufbau Jahre in Anspruch nehmen werde.

Die SOS-Kinderdörfer weltweit setzen sich für Kinder, Jugendliche und Familien auf allen Seiten von Konflikten ein, auch in Israel und Palästina. Die Organisation kämpft dafür, jedes Kind zu unterstützen, unabhängig von Herkunft, Religion oder Ethnizität. Besonders in Krisengebieten sind Kinder, vor allem solche ohne elterliche Fürsorge, besonders gefährdet. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung in Israel und den palästinensischen Gebieten ist die Organisation auch in dieser schwierigen Zeit weiterhin aktiv und setzt sich für die betroffenen Kinder und Familien ein.

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Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V./ Veröffentlicht am 21.01.2025