Weltverfolgungsindex 2025 wurde von Open Doors veröffentlicht

By Nima

Im vergangenen Jahr ist die Gewalt und Unterdrückung gegenüber Christen weltweit angestiegen, wodurch sie zunehmend in den Untergrund gedrängt werden. Diese Entwicklung wird von religiösen und politischen Gruppen sowie autoritären Regimen wie dem in Nordkorea verursacht. In Nordkorea wird die Verfolgung von Christen schon seit Jahrzehnten mit brutaler Gewalt durchgeführt, wobei diese durch die Unterstützung Chinas zuletzt verstärkt wurde.

Diese Erkenntnisse stammen aus dem Weltverfolgungsindex, der von Open Doors, einem internationalen Hilfswerk, am 15. Januar 2025 veröffentlicht wurde. Open Doors setzt sich seit 70 Jahren für verfolgte Christen in über 70 Ländern ein.

Die zehn Länder, in denen Christen am stärksten verfolgt werden, sind:

  1. Nordkorea
  2. Somalia
  3. Jemen
  4. Libyen
  5. Sudan
  6. Eritrea
  7. Nigeria
  8. Pakistan
  9. Iran
  10. Afghanistan

Indien, das bevölkerungsreichste Land der Welt, bleibt auf dem 11. Rang, während China von Platz 19 auf Platz 15 zurückgefallen ist.

Autokratische Regimes als Hauptursache der Verfolgung

In Nordkorea gilt es als lebensbedrohlich, als Christ entdeckt zu werden. In der Regel droht eine Haftstrafe in einem der berüchtigten Straflager, wo Folter und Gewalt an der Tagesordnung sind. Besonders Christen werden dort wegen ihres Glaubens zusätzlich misshandelt, da sie als Staatsfeinde gelten. Auch wenn es einigen gelingt, nach China zu fliehen, enden diese Versuche oft mit einer Deportation durch chinesische Behörden, was einen Verstoß gegen internationale Menschenrechtsverpflichtungen darstellt. In China selbst erleben Christen einen immer stärker werdenden Druck durch den atheistischen Staat, der seine strengen ideologischen Anforderungen und eine umfassende Überwachung durch moderne Technologien durchsetzt. Viele nicht registrierte „Hauskirchen“, die sich früher in öffentlichen Gebäuden wie Hotels oder Büros trafen, können diese Praxis nicht mehr fortführen.

Siehe auch  Katastrophale Bedingungen für Kinder im Sudan: Überschwemmung & Bürgerkrieg

In der Türkei ist die Situation der Christen ebenfalls schwieriger geworden. Unter Präsident Erdogan hat der religiöse Nationalismus an Einfluss gewonnen, wodurch Christen und Kirchen zunehmend Ziel von verbaler sowie physischer Gewalt werden. In der letzten Berichtsperiode wurden zwei Christen getötet.

Hoffnung trotz Verfolgung

Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland, sieht trotz der wachsenden Verfolgung auch Zeichen der Hoffnung. Er betont, dass viele verfolgte Christen ihren Glauben nicht aufgeben, auch wenn viele von ihnen in westliche Länder fliehen mussten. Zugleich wächst die Zahl derjenigen, die aus anderen Religionen wie dem Hinduismus, Islam oder Buddhismus zum christlichen Glauben übertreten, obwohl diese oft von ihren eigenen Familien und religiösen Extremisten verfolgt werden. Rode fordert, dass sich die freie Presse und demokratische Regierungen stärker für die verfolgten Christen einsetzen, da dies wesentlich zu ihrem Schutz beitragen könnte.

Daten aus dem Weltverfolgungsindex 2025

Im Jahr 2024 wurden 4.476 Christen aufgrund ihres Glaubens getötet (2023: 4.998), wobei die Dunkelziffer vermutlich deutlich höher liegt. Auch die Zahl der Angriffe auf christliche Häuser ist erneut gestiegen, von 21.431 auf 28.368. In Subsahara-Afrika wurden 16 Millionen Christen durch Gewalt und Konflikte vertrieben. Insgesamt sind weltweit etwa 380 Millionen Christen in hohem Maße Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt.

Der Weltverfolgungsindex, der jährlich die 50 Länder mit der stärksten Verfolgung von Christen auflistet, stellt die aktuellen Daten für den Zeitraum vom 1. Oktober 2023 bis 30. September 2024 vor. Besonders betroffen sind Christen in Kirgisistan, das erstmals in den Index aufgenommen wurde. Auch der Tschad zählt nun zu den neuen Ländern auf der Liste.

Siehe auch  Entdecken Sie faszinierende Savannentiere weltweit

Über Open Doors

Open Doors setzt sich seit seiner Gründung 1955 für verfolgte Christen in über 70 Ländern ein. Jährlich wird die Lage der Christen in rund 100 Ländern analysiert, wobei die Daten durch kirchliche Netzwerke, Menschenrechtsanwälte und Experten von Open Doors International gesammelt werden. Die Methodik des Weltverfolgungsindex wird vom Internationalen Institut für Religionsfreiheit geprüft. Weitere Informationen zum Weltverfolgungsindex 2025 sind unter www.opendoors.de/weltverfolgungsindex erhältlich.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Open Doors Deutschland e.V./ Veröffentlicht am 16.01.2025