Barbiepuppen: Arbeiterinnen von Mattel werden diskriminiert

By Nima

Die Romero Initiative (CIR) hat in Kooperation mit China Labor Watch und Action Aid Frankreich den Toys Report 2024 veröffentlicht. Dieser Bericht beleuchtet die Arbeitsbedingungen in der Spielzeugproduktion, insbesondere in der Barbie-Fabrik von Mattel in China.

Erneute verdeckte Ermittlungen und Interviews mit Beschäftigten decken auf, dass niedrige Löhne, übermäßige Arbeitsstunden und unzureichender Arbeits- und Gesundheitsschutz in der chinesischen Spielzeugfabrik Chang’an, die hauptsächlich Barbiepuppen für Mattel herstellt, an der Tagesordnung sind. Der Bericht der CIR zeigt, dass vor allem Frauen unter diesen Bedingungen leiden und zusätzlich geschlechtsspezifischer Diskriminierung ausgesetzt sind. Die Fabrikarbeiter*innen klagen über Löhne, die kaum zum Leben reichen, was sie zwingt, viele Überstunden zu leisten. Mütter müssen oft unmittelbar nach der Entbindung ihre Kinder in die Obhut von Verwandten oder anderen Betreuern geben, um wieder arbeiten zu können. Die CIR-Referentin für nachhaltiges Spielzeug und Unternehmensverantwortung, Anna Backmann, äußert, dass während Mattel die Marke Barbie als feministisch inszeniere und verspricht, Frauen und Mädchen zu unterstützen, die Rechte der Arbeiterinnen, die diese Puppen herstellen, missachtet werden.

Der Widerspruch bei Mattel zeigt sich deutlich: Feminismus auf Kosten nicht-weißer Frauen.

Mit dem Kinofilm „Barbie“ erzielte Mattel im Jahr 2023 Rekordumsätze. In diesem Film wird die Puppe als Verfechterin der Frauenrechte und Symbol der Emanzipation dargestellt. Die vor allem nicht-weißen Frauen, die am Fließband für die Barbie-Produktion tätig sind, sehen sich jedoch in den Fabriken systematischer Benachteiligung und sexueller Belästigung ausgesetzt. Anna Backmann beschreibt dies als einen klassischen Fall von Femwashing, bei dem Mattel öffentlich Gleichberechtigung propagiert, ohne signifikante Maßnahmen zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit oder Frauenrechten in den eigenen Betrieben zu ergreifen.

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Der Weg zu echter Gleichberechtigung ist noch lang.

Der Toys Report verdeutlicht, dass Mattel noch weit von der Förderung von Geschlechtergerechtigkeit und Frauenrechten in den eigenen Fabriken entfernt ist. Backmann fordert, dass es höchste Zeit sei, dass Mattel Verantwortung für seine Lieferketten übernehme und sicherstelle, dass alle Frauen – unabhängig von Hautfarbe oder sozialer Herkunft – von den feministischen Werten profitieren, die das Unternehmen nach außen vertritt. Der Bericht enthält spezifische Vorschläge und Maßnahmen, die Mattel ergreifen sollte, um die Rechte von Frauen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Christliche Initiative Romero e.V. (CIR)/ Veröffentlicht am 27.09.2024